Wenn Eltern hilfsbedürftig werden
- Ch. Gathof
- 28. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 12 Stunden
Bisher "Kind" - plötzlich verantwortlich, plötzlich stark sein müssen...

Es beginnt nicht mit einem lauten Knall, sondern mit vielen kleinen Verschiebungen.
Ein vergessener Termin. Ein Hilferuf bei Technik oder Papierkram. Eine neue Unsicherheit, wo vorher Selbstverständlichkeit war.
Dann kommt der Moment, in dem sich alles verändert: Die Rollen drehen sich.
Plötzlich sind wir die Starken. Die Verantwortlichen.
Diejenigen, die entscheiden. Diejenigen, die sich kümmern. Diejenigen, die Abläufe managen, Arzttermine organisieren, Formulare ausfüllen und den Alltag stabilisieren.
Und gleichzeitig? Bleiben wir "die Kinder", mit all den alten Geschichten, ungelösten Konflikten, Erwartungen und Fragen, die nie gestellt wurden.
Ein Loyalitätskonflikt entsteht:
👉 Zwischen dem Wunsch, gut zu begleiten,
👉 der Pflicht, stark zu sein,
👉 und der oft tief sitzenden Sehnsucht, selbst gesehen zu werden.
Was tun mit diesen Gefühlen?
Da ist Wut – über das Ungesagte, das Versäumte.
Da ist Ohnmacht – wenn Entscheidungen schwerfallen.
Da ist Traurigkeit – über das, was nie war oder nie sein wird.
Und da ist Ratlosigkeit – wie begleite ich richtig?
Und vor allem:
👉 Was ist mit mir?
👉 Wer begleitet mich, wenn ich begleite?
Impulse für die Selbstreflexion:
Welche Rolle(n) nehme ich aktuell ein – und welche davon fühlt sich richtig an?
Was fällt mir schwer an der neuen Verantwortung?
Was wünsche ich mir von meinem Umfeld – oder von mir selbst?
Zenioren-Haltung:
In der Begleitung älter werdender Eltern dürfen alle Gefühle Raum haben.
Wir dürfen uns anschauen, was war – um heilsam im Jetzt zu handeln.
Denn nur wer selbst in Balance ist, kann tragfähig begleiten.
Wenn Rollen sich verdrehen, braucht es Orientierung. Halt. Raum für Klarheit.
Sie dürfen sich neu sortieren.
Sie dürfen fühlen, was da ist.
Und Sie dürfen Entscheidungen treffen, die Sie und Ihre Kraft schützen.
👉 Denn gute Begleitung beginnt dort, wo auch Ihr eigenes gesehen wird.
Zeniorisch denken heißt: Nichts muss – alles darf.
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