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Wenn Gespräche scheitern und niemand mehr zuhört

  • Ch. Gathof
  • 1. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 12 Stunden

Von Sprachlosigkeit, Frust und der Kunst, wieder Verbindung zu schaffen.


Ein älterer Vater diskutiert mit seiner erwachsenen Tochter. Sie hält den Kopf und ist verzweifelt. Bereich Eltern begleiten. Wenn  Gespräche scheitern und niemand mehr zuhört.

Manchmal sind es gar nicht die großen Konflikte, die am meisten schmerzen.

Es ist das Schweigen. Das Gefühl, dass Worte nicht mehr ankommen.

Dass zwischen Eltern und erwachsenen Kindern Welten liegen – obwohl sie im selben Raum sitzen.


Die Kommunikation mit älteren Eltern kann herausfordernd sein.

Nicht selten scheitern Gespräche an unterschiedlichen Erwartungen, eingeschliffenen Rollen oder schwindender Geduld auf beiden Seiten. Und manchmal auch an Hörgeräten, die nie getragen werden.


Warum Kommunikation im Alter oft schwierig wird.

Je älter Menschen werden, desto mehr verändert sich ihre Wahrnehmung – körperlich, emotional, biografisch. Ein Gespräch ist nicht mehr nur ein Austausch von Informationen. Es ist ein komplexes Geflecht aus Vergangenheit, Verletzlichkeit, Stolz, und oft auch Angst vor Kontrollverlust.

Gleichzeitig tragen viele erwachsene Kinder einen Rucksack voller alter Familiengeschichten mit sich herum – oft ungelöst.

Die Mutter, die nie „Ich bin stolz auf dich“ gesagt hat.

Der Vater, der immer geschwiegen hat, wenn es schwierig wurde.

Und plötzlich sitzt man sich wieder gegenüber – mit Erwartungen, offenen Wunden und dem Wunsch, endlich gehört zu werden.


Sprachlosigkeit zwischen den Generationen.

Was passiert, wenn keiner mehr zuhört?

Wenn jeder das Gefühl hat, immer nur zu „geben“ und nichts zurückzubekommen?

Sprachlosigkeit ist selten ein Zeichen von Gleichgültigkeit.

Oft ist sie ein Schutzmechanismus – vor Überforderung, vor alten Mustern,

vor neuen Enttäuschungen.

Doch sie hinterlässt Spuren: Einsamkeit, Frust, und eine schleichende Entfremdung.


Umgang mit Frust – wenn die Nerven blank liegen.

Wenn Gespräche immer wieder in Sackgassen führen, wächst der Frust:

„Ich habe es doch schon hundert Mal gesagt!“ „Warum versteht sie es nicht?“

„Wieso hört er mir nie richtig zu?“

Frust ist verständlich – und doch oft ein schlechter Ratgeber. Denn er verschließt das Herz dort, wo Verbindung gebraucht wird.


Was hilft:

  • Einen Schritt zurückgehen, wenn alles zu eng wird

  • Nicht jedes Gespräch „lösen“ müssen

  • Zuhören, ohne zu reparieren

  • Pausen zulassen

  • Sich selbst die Erlaubnis geben, auch mal nichts zu sagen.


Eine neue Art des Gesprächs.

Vielleicht braucht es nicht mehr Worte – sondern andere Worte.

Vielleicht darf ein Gespräch kürzer, ruhiger, reduzierter sein.

Vielleicht liegt der Schlüssel in einem Blick, einer Geste, einem gemeinsam geteilten Moment Stille.


Kommunikation bedeutet nicht immer Sprechen.

Aber sie beginnt immer mit dem Wunsch, verbunden zu bleiben.


👉 Bleiben Sie verbunden. In sich. Mit anderen. Und mit dem, was wirklich zählt.


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