top of page

Wenn Nähe zu viel wird – Grenzen setzen ohne Schuldgefühle

  • Ch. Gathof
  • 30. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 12 Stunden

Ein Beitrag für Menschen, die begleiten – und dabei nicht sich selbst verlieren möchten.


Ein Tochter sitze vor ihrer älteren Mutter, die Hand in Abwehrstellung. Eltern begleiten. Wenn Nähe zu viel wird - Grenzen setzen ohne Schuldgefühle.

Es beginnt oft schleichend. Ein Anruf hier, ein Arzttermin da.

Ein „Ich kann gerade nicht, aber du vielleicht?“

Und weil Liebe, Verantwortung und Gewohnheit sich vermischen, wird aus einem Schritt in die Fürsorge ein Dauerlauf ohne Pause.

Begleitung ist Nähe. Doch was, wenn die Nähe zu viel wird? Wenn sich alles nur noch um die Eltern, um die Pflege, um das Funktionieren dreht –und das eigene Leben still und leise in den Hintergrund rückt?


💬 „Ich bin erschöpft – aber ich kann doch nicht einfach Nein sagen …“


Viele Menschen, die ihre Eltern begleiten, spüren genau das: Die Belastung wächst, doch die innere Stimme sagt: „Du darfst dich nicht entziehen.“

„Du bist doch die Tochter / der Sohn / das einzige Kind …“

„Was sollen die anderen denken?“

Dabei ist eines ganz klar: Ohne klare Grenzen wird aus Liebe Last.

Und ohne ein Ja zu sich selbst wird das Nein zu anderen zur Zerreißprobe.


🧭 Helfen, Retten, Begleiten – ein wichtiger Unterschied


  • Helfen ist ein Akt der Unterstützung, dort wo jemand gerade etwas nicht allein schafft.

  • Retten trägt oft die Haltung in sich, dass der andere ohne mich nicht zurechtkommt. Es erzeugt Druck, emotionale Abhängigkeit – und Erschöpfung.

  • Begleiten aber bedeutet: Ich bin da, auf Augenhöhe. Ich laufe nicht voraus. Ich trage nicht alles. Ich bin in Verbindung, nicht in Verantwortung für alles.


Dieser Unterschied macht frei – für beide Seiten.


🌿 Rituale gegen das „Verschwinden im Funktionieren“


Wenn der Alltag nur noch aus Terminen, Gesprächen, Erledigungen besteht, kann das eigene Ich verblassen.

Daher: Kleine Rituale helfen, sichtbar zu bleiben.

  • Ein bewusstes Innehalten morgens: Was brauche ich heute?

  • Ein kurzer Satz abends: Was war heute meins?

  • Ein fester Zeitpunkt in der Woche, nur für mich – ohne Schuldgefühl.

Ich darf ein eigenes Leben haben, während ich für andere da bin.

🛑 Grenzen setzen ist kein Egoismus – sondern Fürsorge für beide Seiten.


Ein „Nein“ zur ständigen Verfügbarkeit ist ein „Ja“ zur eigenen Kraft.

Ein „Heute nicht“ ist ein „Damit es morgen noch geht.“

Ein „Ich brauche Unterstützung“ ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Reife.


💭 Reflexionsfrage:

Wo überschreite ich meine eigenen Grenzen – aus Angst, aus Pflicht, aus Schuldgefühl?

🌿 Mini-Impuls:


Finden Sie eine Grenze, die Sie liebevoll und klar setzen möchten.

Sagen Sie innerlich:

„Ich darf für andere da sein, ohne mich selbst zu verlieren.“

Wenn Sie möchten, schreiben Sie diesen Satz auf – als Erinnerung. Als Einladung. Als innere Erlaubnis.


💚 Zeniorisch gedacht:


Es nicht um „alles richtig machen“.


Es geht um Verbundenheit – mit den Eltern, mit dem Leben.


Und mit sich selbst.



Bleiben Sie verbunden mit Zenioren.

Neue Beiträge, Impulse und kleine Wegzeichen für Ihren Alltag finden Sie regelmäßig. Melden sie sich im Newsletter an!



Komen


bottom of page