Was ich will – und was nicht
- Ch. Gathof
- 21. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Juni
Eigene Wünsche erkennen & formulieren. Was bedeutet gutes Altwerden für mich? Wie rede ich mit meinen erwachsenen Kindern darüber?

Es gibt Momente im Leben, da spüren wir, dass es Zeit ist, innezuhalten. Zeit, sich zu fragen:
Was ist mir wirklich wichtig – für mein Älterwerden?
Nicht irgendwann. Nicht im Notfall. Sondern jetzt – mit Weitblick und innerer Ausrichtung.
Denn Altwerden ist nicht nur ein biologischer Prozess – es ist ein innerer Weg. Ein Übergang, der achtsames Hinsehen verdient. Und Klarheit.
Diese Klarheit beginnt mit einer einfachen, aber tiefen Frage:
Was will ich – und was will ich nicht?
💛 Warum diese Unterscheidung so wichtig ist
In der Stille dieser Unterscheidung liegt eine große Kraft. Wer nur sagt, was er will, lässt oft ungesagt, was er nicht will – und umgekehrt. Doch gerade in der Kombination liegt Orientierung:
„Ich wünsche mir, zu Hause alt zu werden.“
„Ich möchte nicht dauerhaft in eine Einrichtung, wenn es sich vermeiden lässt.“
„Ich brauche Gespräche, Berührung, Musik.“
„Ich möchte keine ständige Reizüberflutung, kein "Bespaßtwerden"."
Diese Klarheit ist keine Kontrolle. Sie ist ein Zeichen von Fürsorge – für sich selbst und für die, die später begleiten.
🌾 Worum es wirklich geht
Gute Vorsorge beginnt nicht mit Formularen, sondern mit Fragen des Herzens:
Was bedeutet "gutes Leben" für mich – auch im Alter?
Was hilft mir, mich sicher und respektiert zu fühlen?
Welche Formen der Unterstützung kann ich mir vorstellen – welche nicht?
Was bedeutet "Würde" ganz konkret in meinem Alltag?
Diese Fragen müssen nicht sofort beantwortet werden. Aber sie möchten gestellt werden. Damit Sie beginnen können, Ihrem inneren Kompass zu folgen.
🌱 Mit erwachsenen Kindern darüber sprechen
Vielleicht zögern Sie, Ihre Wünsche anzusprechen. Aus Sorge, die Kinder zu belasten.
Doch das Gegenteil ist oft der Fall:
Wenn Sie benennen, was Sie brauchen und wünschen, schenken Sie Ihren Kindern Entlastung. Orientierung. Vertrauen.
Vielleicht sagen Sie es so: „Ich habe darüber nachgedacht, was mir wichtig ist, wenn ich älter werde. Ich wünsche mir, dass wir darüber sprechen – damit wir vorbereitet sind, nicht aus Angst, sondern aus Liebe.“
Es braucht keine perfekten Worte. Nur den Mut, echte Worte zu finden.
🪨 Reflexionsfragen – Wegweiser nach innen
Wann fühle ich mich heute gut versorgt?
Welche Entscheidungen möchte ich selbst treffen – auch später noch?
Wo liegen meine Grenzen? Was möchte ich nicht erleben müssen?
Welche Rituale, Gewohnheiten oder Orte geben mir Halt?
Gibt es Erfahrungen aus meiner Familie, die ich einbeziehen möchte?
Lassen Sie diese Fragen wirken. Vielleicht mit einer Tasse Tee, einem Spaziergang oder einem Stein in der Hand, der Ihre Gedanken sammelt. Es braucht keine Eile.
Nur Aufmerksamkeit.
🌿 Und dann?
Vielleicht schreiben Sie erste Gedanken auf. Vielleicht erzählen Sie davon. Vielleicht machen Sie kleine Schritte – einen nach dem anderen.
Denn: Wer für sich selbst sorgt, tut auch anderen Gutes. Nicht aus Egoismus, sondern aus innerer Klarheit. Und die ist – besonders im Alter – ein stilles Geschenk.
„Ich habe vorgesorgt – aus Liebe. Und jetzt darf ich in Ruhe leben.“
Diese Serie begleitet Sie Schritt für Schritt. Mit Herzensimpulsen, Reflexionsfragen und konkreten Anregungen.
💛 Weil gute Vorsorge kein Abschied ist – sondern eine liebevolle Einladung ans Leben.
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